Einen Gesprächspartner beim Lügen zu entlarven, indem man genau auf seine Blickrichtung achtet, ist kein praktikabler Ansatz. Es ist schlicht und ergreifend zu ungenau. Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich eine Lüge zu erkennen, liegt bei zirka 20 Prozent.
Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, sodass die Wissenschaft zu der Erkenntnis gekommen ist, Augenbewegungsmuster nicht für die Lügenerkennung zu nutzen. Mehr über die Theorie der Augenbewegungsmuster finden Sie hier: Lügen erkennen Blickrichtung.
Beispiel 1: Der Blickkontakt wird vermieden.
Das kann unter anderem folgendes bedeuten:
- Ich fühle mich unwohl
- Mir fehlt es an Selbstbewusstsein
- Ich habe großen Respekt vor dem Gesprächspartner
- Ich denke über etwas nach
- Ich schaue aus reiner Höflichkeit weg
Beispiel 2: Der Blickkontakt ist starr
Das kann unter anderem folgendes bedeuten:
- Ich bin nervös
- Ich bin in Gedanken versunken
- Ich möchte jemanden überzeugen
- Ich möchte jemanden einschüchtern
Auf zusätzliche Signale setzen
Zum Glück helfen weitere Signale bei der Lügenerkennung, wie Mikroausdrücke des Gesichts, die Ausrichtung der Füße des Gesprächspartners oder ihre bzw. seine Stimme. Eine Anleitung gibt es unter Lügen erkennen in der Praxis.
Mein Rat
Ein starrer Blickkontakt ist kein Anzeichen für die Wahrheit. Im Gegenteil. Lügner suchen häufiger den direkten Augenkontakt als jene, die die Wahrheit sagen. Seriöse Einschätzungen können allein über die Augen nicht abgegeben werden. Deshalb lassen Sie es.
Siehe auch/Empfehlung
Das große Galileo Lügenexperiment – direkt zum Video
Das große Galileo Lügenexperiment – eigener Beitrag
Artverwandte Frage
Was sind Mikroausdrücke des Gesichts und welche Bedeutung haben sie in Bezug auf die Lügenerkennung?