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Sat1 Lügenexperiment

Veröffentlicht am 17. Juli 2019
Christian Morgenweck - Sat.1 Lügen Experiment

Das Sat1 Lügenexperiment

Wie man Lügner entlarvt und die Herausforderungen der Lügenerkennung

Rund 0,69 Millionen Menschen schauten sich am Donnerstag, 04.04.2019, einen Beitrag mit Christian Morgenweck an. Die Produzenten der Sat1 Sendung „Endlich Feierabend“ gingen in Berlin auf den Alexander Platz und interviewten dort einige Menschen.

Sie sollten Wahre- und Lügen-Geschichten erzählen, welche dann später durch Christian Morgenweck analysiert werden sollten.

Ab hier schreibe ich gerne selbst weiter 🙂

Mein Ergebnis bzw. der Endstand meiner Analyse war 4:2. Viermal lag ich richtig, zweimal nicht. Doch ist das realistisch? Kann man das so werten?

Unverfälschte Ergebnisse

Die Problematik besteht darin, unverfälschte Ergebnisse zu erzielen. Zugegeben: Das fällt für das Fernseh nicht leicht. Denn man braucht Aussagen, die weder dem Befragten suggeriert wurden, noch durch seine Nervosität beeinflusst werden. Und wenn jemand zum ersten Mal vor der Kamera steht, oder ihm klar wird, dass er gerade zu Millionen Menschen spricht, dann wird er Anzeichen von Nervosität und Unsicherheit haben, die aber absolut nichts mit seiner Aussage zu tun haben.

Keine Baseline – das Fundament der Lügenerkennung

Die Baseline, also das Normalverhalten einer Person, in einer belanglosen Situation ist einer der wichtigsten Bausteine in der Lügenerkennung. Wir brauchen diese als Ausgangswert, sozusagen als IST-Wert. Anhand dieser können wir spätere Abweichungen genauer erkennen.

Beispiel: Die befragte Person ist nervös und fährt sich gelegentlich durch die Haare (Beruhigungsgeste). Das ist unsere Baseline. Nun wird eine Frage gestellt. Beim Beantworten der Frage wird diese Geste intensiver durchgeführt. Zusätzlich reibt sich die befragte Person die Hände sehr stark. Dies ist eine Abweichung der Baseline, aber erst mal nur ein Anzeichen für eine starke emotionale Belastung.

Solche unverfälschten Aufnahmen über das Normalverhalten standen mir nicht zur Verfügung. Jeder, der in meinem Seminar war weiß, dass es ohne die Baseline kaum Sinn macht. Aber natürlich wollte ich das mühevolle Experiment nicht kaputt machen.

Auf die richtigen Fragen kommt es an!

Wer in meinem Seminar war, weiß auch, niemals ja oder nein Fragen stellen! Immer offene Fragen stellen und reden lassen. Gefolgt durch geschicktes Nachfragen. Im Beitrag bin ich auf die Geschichte mit dem geklauten Auto reingefallen. Wäre ich dabei gewesen, dann hätte ich nur die Frage gestellt: Welche Farbe hatte das Auto? Welcher Typ? Welches Modell? Und mir wäre sofort klar, ob die Geschichte wahr oder gelogen ist.

Nur ein Satz zur Analyse – Die Grenze der Lügenerkennung

Eine weitere Herausforderung war, dass ich nur ein bis zwei Sätze der Person gesehen habe. Anhand dieser sollte ich eine treffsichere Analyse stellen, Fragen an die Person stellen war nicht möglich. Das ist die Grenze der Lügenerkennung. Anhand eines Satzes, ohne Fragen, ohne Baseline eine treffsichere Analyse stellen ist definitiv nicht möglich.

Ich verdanke es zum Teil meiner Erfahrung, dass ich trotz dieser sehr schweren Bedingungen so treffsicher war.

Wenn Du mehr über meine Arbeitsweise wissen möchtest und eine Anleitung haben willst, dann empfehle ich Dir diesen Beitrag: Lügen erkennen – Anleitung für die Praxis

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