Lügen erken­nen Körpersprache

Lügen erkennen

Anlei­tung zum Lügen erkennen

Wie Sie selbst Lügen sofort erken­nen können

“Nein, ich war das nicht” , “Schatz, ich würde dich nie­mals betrü­gen” oder “Du siehst heute aber sehr gut aus”. Obwohl uns Lügen im All­tag stän­dig begeg­nen, erken­nen wir diese viel zu sel­ten. Denn sta­tis­tisch gese­hen, ent­hält jeder sechste Satz eine Lüge. Und solange Exper­ten noch unei­nig sind, wer nun häu­fi­ger lügt, stellt sich so manch einer die Frage: Wie kann ich denn Lügen erken­nen?

Die Ant­wort ist sehr ein­fach, weil man dafür nichts braucht, außer seine bereits vor­han­de­nen Sinne. Die Kunst besteht näm­lich darin, Signale die der Kör­per sen­det, rich­tig zu deu­ten und auf kleine Details in der Spra­che zu ach­ten. Sie ken­nen bestimmt das berühmte Zitat von Paul Watz­la­wick, dass wir nicht, nicht kom­mu­ni­zie­ren kön­nen. Genauso ist es bei einem Lüg­ner. Er ver­rät sich durch seine Ver­hal­tens­weise selbst. Doch bevor wir auf die ein­zel­nen Hin­weise ein­ge­hen, sollte wir kurz defi­nie­ren, was eine Lüge ist, bevor wir diese über­haupt erken­nen können.

Paul Ekman beschreibt es ziem­lich tref­fend. Der Ent­de­cker der Mikro­aus­drü­cken for­mu­lierte mal fol­gende Definition:

  • Es ist eine bewusste Entscheidung
  • Der Lüg­ner hat die Absicht, dem Opfer eine fal­sche Infor­ma­tion zu geben
  • Die Per­son hatte die Wahl zu lügen oder die Wahr­heit zu sagen
  • Die Per­son kennt den Unter­schied zwi­schen Lüge und Wahrheit
  • Das Opfer hat nicht darum gebe­ten, in die Irre geführt zu werden
  • Der Lüg­ner hat nicht  bekannt gege­ben, dass er zu lügt

Die zwei Arten einer Lüge

Es gibt zwei Arten der Lüge. Das Weg­las­sen und das Ver­fäl­schen von Infor­ma­tio­nen. Es gibt übri­gens auch einen Unter­schied zwi­schen einem Lüg­ner und einem noto­ri­schen Lüg­ner. Bevor ich genauer dar­auf ein­gehe, kurz der Hin­weis, dass es sich hier­bei um eine neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kung han­delt. Es ist hier nicht der im Volks­mund bekannt “Gewohn­heits­lüg­ner” gemeint. Denn der noto­ri­sche Lüg­ner kann nicht zwi­schen Wahr­heit und Lüge unter­schei­den. Seine ver­meint­lich Lüge und die Rea­li­tät ver­schmel­zen mit­ein­an­der. Lügen erken­nen ist bei ihm des­halb schwie­rig, weil er glaubt die Wahr­heit zu sagen.

Die Base­line

Die Base­line ist unser Fun­da­ment beim Lügen erken­nen. Mit Base­line wird das „nor­male“ Ver­hal­ten einer Per­son bezeich­net. Zum Bei­spiel wäh­rend belang­lo­ser Gesprä­che. Man sollte immer einen aus­führ­li­chen Small-Talk füh­ren. Dabei soll­ten die The­men gut bedacht sein. The­men, die ihn unter Stress set­zen und sein Ver­hal­ten beein­flus­sen, sind unvor­teil­haft. Je län­ger das Gespräch andau­ert, umso mehr Ver­hal­tens­wei­sen und Mus­ter kön­nen wir erken­nen. Desto bes­ser kön­nen wir spä­ter Lügen erkennen.

Wir soll­ten nur Ant­wor­ten erhal­ten, die der Wahr­heit ent­spre­chen. Stel­len Sie Kon­troll­fra­gen. Das sind Fra­gen, bei denen Ihnen die Ant­wor­ten bereits bekannt sind. Danach wis­sen Sie genau, wie er reagiert, wenn er die Wahr­heit sagt.

Inhalt­li­che Merkmale

Lüg­ner ver­ra­ten sich rela­tiv häu­fig durch Nach­läs­sig­keit ihrer eige­nen Worte. Ein Lüg­ner, ver­wen­det nur wenig bis gar keine Details. Sollte also in einer Geschichte Details feh­len, so ist an die­ser zu zwei­feln. Ein Lüg­ner hat Pro­bleme mit der Rei­hen­folge. Die Geschichte hat er sich meist in einer bestimm­ten Rei­hen­folge aus­ge­dacht. Doch er kann diese sel­ten durch­ein­an­der oder rück­wärts wie­der­ge­ben. Jemand der die Wahr­heit sagt, kann das. Innere psy­chi­sche Kon­flikte sor­gen für „Ver­spre­cher“. Ich gehe davon aus, dass sich nie­mand ein­fach so ver­spricht. Wenn Emo­tio­nen im Spiel sind, kann es schon mal pas­sie­ren, dass sich jemand in Rage redet. Dabei wider­spre­chen sich eben­falls viele Lügner.

Lüg­ner geben oft indi­rekte Ant­wor­ten. Sie reden um den hei­ßen Brei herum. Tref­fen keine rich­ti­gen Aus­sa­gen. Führt jemand Kor­rek­tu­ren sei­ner Aus­sage durch, dann sagt er meist die Wahr­heit. Stel­len Sie nur offene Fra­gen! Der Befragte darf nicht nur mit Ja oder Nein antworten.

Die Körper­sprache

Wie bereits erwähnt braucht unser Gehirn viel Leis­tung wäh­rend wir Lügen. Meis­tens zulas­ten der Körper­sprache. Denn diese fällt dann sehr höl­zern und steif aus. Ein Lüg­ner wird auch nie viel Raum ein­neh­men, son­dern sich eher klein und bedeckt hal­ten. Ech­tes Selbst­be­wusst­sein wird man nur sehr sel­ten fin­den. Grund­sätz­lich gilt fol­gende Regel:

Je mehr man sich vom Gesicht ent­fernt, desto ehr­li­cher wer­den die Körperteile.

So sind Aus­drucks­wei­sen im Gesicht weni­ger auf­schluss­reich. Dage­gen sind die Füße ehr­li­cher. Haben Sie schon mal auf die Füße Ihres Gesprächs­part­ners geach­tet? Nein. Sehen Sie, kei­nen Grund diese zu mani­pu­lie­ren. Jedoch schauen wir Men­schen oft ins Gesicht oder auf den obe­ren Teil des Kör­pers. Somit wird die­ser Bereich häu­fig zur Mani­pu­la­tion genutzt.

Ist der Lüg­ner auf den Fra­gen­den wütend, kann man eine ges­ti­sche Ent­glei­sung sehen. Er zeigt völ­lig unbe­wusst den Stin­ke­fin­ger. Auch ein mini­ma­les Ach­sel­zu­cken ist ein Indiz dafür, dass der Befragte keine Ahnung hat und sich gerade etwas aus­denkt. Man unter­schei­det zwi­schen Emble­men, Illus­tra­to­ren und Manipulatoren.

Stimm­li­che Merkmale

Zur Ver­ar­bei­tung von Infor­ma­tio­nen braucht unser Gehirn Pau­sen. So kann es zu Sprech­pau­sen kom­men. Weicht die Geschwin­dig­keit der Ant­wort von der Base­line ab, so ist dies ein Anzei­chen einer Täu­schung. Unser Gehirn braucht für die Ver­ar­bei­tung der Lüge Zeit. Oft wer­den Pau­sen auch durch soge­nannte Füll­wör­ter wie „äh“, „ehm“, „hmm“ oder Wie­der­ho­lun­gen „Ich, ich ich meine…“ ersetzt. Auch gespal­tene Wör­ter wie „ta-tat­säch­lich“ zäh­len dazu. Ein schlecht vor­be­rei­te­ter Lüg­ner fällt hier sofort auf. Er hat ent­we­der sei­nen Text ver­ges­sen oder nicht gut genug ausgearbeitet.

Lügen an der Stimme erkennen

Auch am Klang der Stimme – also an der Stimm­lage kann man Lügen erken­nen. Unsere Stimm­lage ver­än­dert sich mit unse­rer emo­tio­na­len Ver­fas­sung. Stress führt zu einer höhe­ren Stimme. Die Stimme wird unsta­bil und zitt­rig. Weicht die Stimm­lage von der Base­line ab, so ist dies ein Indiz für eine starke Emo­tion. Beden­ken Sie auch, dass Ner­vo­si­tät auch durch die Umstände der Umge­bung ent­ste­hen kann. Sie sollte daher das Sprach­ver­hal­ten und die Stimm­lage mit der Base­line abglei­chen. Sollte die Stimm­lage emo­ti­ons­los klin­gen, so ist dies eben­falls ein Indiz für eine Täu­schung. Haben wir etwas erlebt, so ist dies immer mit Emo­tio­nen ver­bun­den. Sol­len wir jetzt über das Erlebte spre­chen, kommt die Emo­tion auto­ma­tisch wie­der. Bei einer aus­ge­dach­ten Geschichte gibt es keine Emo­tio­nen. Also wer­den wir auch in der Stimm­lage keine Emo­tio­nen wahr­neh­men können.

Kör­per­li­che Merkmale

Emo­tio­nen wir­ken stark auf unse­ren Kör­per. Bei einem Lüg­ner ent­steht unter Druck Stress. Die­ser Stress wirkt sich in Form eines schnel­le­ren Herz­schla­ges, star­kes Schwit­zen oder häu­fi­gen Schlu­cken aus. Hat der Lüg­ner Angst erwischt zu wer­den, sinkt seine Haut­tem­pe­ra­tur an den unwich­ti­ge­ren Glied­ma­ßen. Seine Hände wer­den kalt. Die Atmung und der Herz­schlag wer­den schnel­ler. Die Atmung kann man am bes­ten am Brust­korb erken­nen. Der Brust­korb hebt und senkt sich schnel­ler als vor­her. Den Puls kann man ent­we­der an der Schläfe oder an der Hals­schlag­ader sehen.

Ist der Lüg­ner wütend, so steigt seine Kör­per­tem­pe­ra­tur und auch der Puls. Man muss sich jedoch immer im Kla­ren sein, dass all diese Merk­male auch von ande­ren Ein­flüs­sen her­vor­ge­ru­fen wer­den kön­nen. Sie sind kein kla­res Anzei­chen einer Täu­schung. Es sind ledig­lich Indi­ka­to­ren für Emotionen.

Merk­male in den Gesichtsausdrücken

Zuerst ein­mal müs­sen wir zwi­schen mimi­schen Aus­drü­cken und Mikro­aus­drü­cken unter­schei­den. Mimi­sche Aus­drü­cke kön­nen wir bewusst steu­ern und nut­zen dies natür­lich auch, um zu mani­pu­lie­ren, Emo­tio­nen vor­zu­täu­schen oder zu ver­ber­gen. Das Erstel­len die­ser Aus­drü­cke ist ein­fach. Schon früh haben wir gelernt, ein unech­tes Lächeln aufzusetzen.

Mikro­aus­drü­cke hin­ge­gen kön­nen wir nicht bewusst erstel­len. Diese kom­men unbe­wusst und spie­geln den wah­ren und aktu­el­len Gefühls­zu­stand einer Per­son wie­der. Sie sind 200 Mil­li­se­kun­den schnell und für das unge­schulte Auge nur sehr schwer bis gar nicht zu erken­nen. Man kann diese in sie­ben Basis­emo­tio­nen unter­tei­len. Die Merk­male der Basis­emo­tio­nen sind über­all auf der Welt, in jeder Kul­tur, unab­hän­gig von der Her­kunft gleich. Man unter­schei­det diese in Wut, Trauer, Angst, Ver­ach­tung, Freude, Über­ra­schung und Ekel.

Mit den Mikro­aus­drü­cken zu arbei­ten ist die wohl zuver­läs­sigste Art beim Lügen erken­nen. Man kann sie nicht ver­ber­gen und sie sind abso­lut ehr­lich. Es erfor­dert ledig­lich ein wenig Zeit, diese zu erken­nen. Doch wenn man dies erst mal ver­in­ner­licht hat, so ist die Ein­satz­weise sehr viel­fäl­tig. In Ver­hand­lun­gen, beim Dating, in Mee­tings, in Bewer­bungs­ge­sprä­chen oder im All­tag hilft es uns immer, zu erken­nen, was unser Gesprächs­part­ner gerade denkt. Es ver­schafft und einen enor­men Wissensvorsprung.

Die drei häu­figs­ten Emotionen

Es gibt drei Emo­tio­nen, die bei einer Lüge oder Täu­schungs­ab­sicht, rela­tiv häu­fig auf­tre­ten. Diese drei Emo­tio­nen kön­nen Sie auch ver­stär­ken. Beim Ver­stär­ken die­ser Emo­tio­nen erhal­ten Sie eine bes­sere Auf­klä­rungs­quote und kön­nen genauer Schlussfolgern.

Schuld

Emo­tion Num­mer eins ist Schuld. Man fühlt sich schul­dig gelo­gen zu haben. Man fühlt sich schul­dig etwas began­gen zu haben. Aber auf­ge­passt: Auch Unschul­dige kön­nen sich schul­dig füh­len. Wird der Mann beschul­digt, seine Frau umge­bracht zu haben, kön­nen seine Schuld­ge­fühle die er zeigt auch auf eine Affäre zurück­zu­füh­ren sein. Auch hier gilt: Nie­mals vor­ei­lige Schluss­fol­ge­run­gen zie­hen. Emo­tio­nen kön­nen ver­schie­dene Ursprünge haben.

Angst & Freude

Emo­tion Num­mer zwei ist Angst. Wenn wir lügen, haben wir Angst erwischt zu wer­den. Wir haben Angst vor der Ent­lar­vung. Aber bitte beden­ken Sie, dass die Angst auch auf die Umge­bung zurück­zu­füh­ren sein könnte. Die dritte Emo­tion ist Freude. Freude, dass unsere Lüge geglaubt wird. Aber bitte beden­ken Sie auch hier, dass Freude auch in ande­ren Zusam­men­hän­gen auf­tre­ten kann. Wenn ich beschul­digt werde, muss ich oft­mals anfan­gen zu Lachen oder zu Grin­sen. Jedoch bin ich zu 99 % dann nicht schuldig.

Das Ver­stär­ken der Emo­tio­nen wird Ihnen hel­fen, ihrem Gesprächs­part­ner noch wei­ter auf den Zahn zu füh­len. Die Emo­tion Angst kön­nen Sie ver­stär­ken, indem Sie Ihrem Gesprächs­part­ner die Kon­se­quen­zen einer Lüge erläu­tern. Erläu­tern Sie auch, wel­chen Ver­trau­ens­bruch es Ihnen Gegen­über wäre. Machen Sie die Täu­schungs­ab­sicht sehr persönlich.

Häu­figste Fra­gen und Suchen

Wie merke ich, ob jemand lügt bzw. Wie erkenne ich, ob jemand lügt?

Du erkennst ob jemand lügt daran, dass sich sein Ver­hal­ten ver­än­dert. Sowohl seine Aus­drucks­weise als auch seine Körper­sprache sen­den dir wider­sprüch­li­che Signale. Grund­le­gend merkst Du anhand der Körper­sprache, der Mimik, dem Inhalt, der Stimme und auch der kör­per­li­chen Reak­tion, wenn jemand lügt. Viele Men­schen mer­ken es jedoch nicht, wenn Sie belo­gen wer­den. Das liegt meist weni­ger an der Tat­sa­che, dass sie schlecht im Ent­lar­ven sind. Es liegt mehr daran, dass sie die Lüge glau­ben wol­len. Wenn Du nicht dazu gehörst, dann lese Dir die Anlei­tung genau durch.

Körper­sprache beim Lügen

Wie erkenne ich Lügen?

Ja klar kann man Lügen erken­nen! Aber sicher­lich fragst Du Dich: WIE kann man Lügen erken­nen? Was muss ich tun? Du erkennst Lügen, indem Du auf­merk­sam bist und vor allem die rich­ti­gen Fra­gen stellst. Du erreichst sehr viel mit soge­nann­ten W‑Fragen (Wer, Wann, Was, Wieso, Wes­halb, Warum). Ver­wende keine geschlos­se­nen Fra­gen – soge­nannte Ja-oder-Nein Fra­gen. Ein Ja oder Nein rutscht uns sehr schnell über die Lip­pen. Eine Lüge zu erkenne ist dabei schwie­rig. Bei offe­nen Fra­gen fällt es Dir leich­ter. Denn je mehr sich Dein Gesprächs­part­ner erklä­ren muss und je mehr er erzäh­len muss, desto leich­ter erkennst Du Anzei­chen einer Lüge. Grund­sätz­lich gilt:

Die Körper­sprache beim Lügen ist hölzern

Lügen ist für unser Gehirn extrem anstren­gend. Die­ser Pro­zess ver­braucht viel Ener­gie. Also muss diese Ener­gie an irgend­ei­ner Stelle ein­ge­spart wer­den. Meis­tens an der Körper­sprache. Die Körper­sprache wird nicht mehr bewusst gesteu­ert und sie wird höl­zern. Es wer­den wenige bis gar keine aus­la­den­den Ges­ten mehr gemacht. Zudem nimmt ein Lüg­ner nicht viel Raum ein. Er hält sich klein und bedeckt. Wei­tere Merk­male fin­dest Du in die­ser Anlei­tung unter kör­per­sprach­li­che Merk­male.

Lügen erken­nen lernen

Das erken­nen von Lügen kann man ler­nen. Es ist keine Gabe, die ich besitze, auch wenn viele das den­ken. Es ist eine Kom­bi­na­tion aus Beob­ach­tung und Schluss­fol­ge­rung. Wenn Du diese Anlei­tung liest, dann wird es Dir schon um eini­ges leich­ter fal­len. Wenn Du mein Audio-Semi­nar anhörst, wirst Du noch mehr Tipps über Körper­sprache & Lügen­er­ken­nung erhal­ten, die es Dir noch ein­mal wesent­lich ein­fa­cher machen wer­den. Und wenn Du mein 2‑Ta­ges-Semi­nar Erfolg: Körper­sprache besuchst, dann wer­den wir gemein­sam prak­ti­sche Bei­spiele durch­ar­bei­ten, die Dei­nen Erfolg, beim Körper­sprache lesen und Lügen erken­nen, garantieren.

Mimik und Ges­tik beim Lügen

Lügen erken­nen im Gesicht und an der Mimik

Einer der Berei­che, in dem am meis­ten gelo­gen wird, ist das Gesicht. Grund­sätz­lich gilt: Je mehr man sich vom Gesicht ent­fernt, desto ehr­li­cher sind die Kör­per­teile. Somit sind die Füße das ehr­lichste Kör­per­teil und das Gesicht lügt stän­dig. Mögen wir jeman­den nicht, dann lächeln wir trotz­dem aus Höf­lich­keit. Fin­den wir etwas eklig, über­spie­len wir das eben­falls gerne mit einem lächeln. Haben wir Angst und schä­men uns dafür, dann über­spie­len wir es durch ein lächeln. Die Mimik ist nicht so ehr­lich wie wir glau­ben. Denn wir kön­nen Sie jeder­zeit mani­pu­lie­ren und gezielt steu­ern. Anders ist das bei den soge­nann­ten Mikroausdrücken.

Mikro­aus­drü­cke beim Lügen erkennen

Mikro­aus­drü­cke sind 200 Mil­li­se­kun­den schnelle Gesichts­zu­ckun­gen. Sie geben den wah­ren und aktu­el­len Gefühls­zu­stand einer Per­son wie­der. Die­ser ist zu 100 % ehr­lich. Denn Mikro­aus­drü­cke erschei­nen unbe­wusst und sind somit nicht mani­pu­lier­bar oder kön­nen bewusst gesteu­ert wer­den. Für das unge­übte Auge schwer zu erken­nen. Aber mit etwas Übung (1–2 Tage) kann man diese sehr leicht erken­nen. Die kon­ku­rie­rende Mit­ar­bei­te­rin, die ihr bedau­ern über die Ver­ab­schie­dung ihrer Kol­le­gin aus­drückt, kann den Mikro­aus­druck der Freude nicht ver­ber­gen. Es pas­siert ein­fach unbe­wusst. Und durch diese Dis­har­mo­nie ist es mög­lich, Lügen zu erken­nen. Mehr dazu unter Merk­male in den Gesichts­aus­drü­cken.

Wohin schaut man, wenn man lügt?

Lügen erken­nen am Blick

Kann man Lügen anhand der Blick­rich­tung erken­nen? Ja und Nein. Diese Theo­rie kommt aus dem NLP. Dort spricht man von Augen­be­we­gungs­mus­tern. Diese Theo­rie war in den 90er bis Anfang 2000er sehr ver­brei­tet. Mitt­ler­weile gilt diese als über­holt, wie Chris­tian Mor­gen­weck im Gali­leo-Lügen-Expe­ri­ment bewies. Die Theo­rie sagt, dass wir in eine bestimmte Rich­tung sehen, wenn wir uns an etwas erin­nern und in eine andere Rich­tung, wenn wir etwas erfin­den. Also wenn wir lügen. Doch sehr zuver­läs­sig ist diese Methode nicht. Das oben genannte Expe­ri­ment lie­ferte eine Treff­si­cher­heit von etwas über 20 %. Zu unge­nau. Wei­tere Details dazu im Bei­trag Lügen erken­nen Blick­rich­tung.

Lügen an der Stimme erkennen

Lügen an der Stimme erken­nen – geht das? An der Stimme bzw. der Stimm­lage direkt kann man keine Lüge erken­nen. Aber man kann her­vor­ra­gend Emo­tio­nen her­aus­hö­ren. Je nach Stimm- und Ton­lage wird klar, wie sich Dein Gesprächs­part­ner gerade fühlt. Ist er locker drauf, wütend, ängst­lich oder viel­leicht gestresst? An der Stimme kann Du es sehr gut erken­nen. Aus­führ­li­cher kannst Du es in der Anlei­tung nach­le­sen.

Körper­sprache und Lügen erken­nen Buch

Ich kenne nie­man­den, der sich inten­si­ver mit die­ser Mate­rie aus­ein­an­der­ge­setzt hat, als meine Wenig­keit. Ich habe zahl­lose Bücher über Körper­sprache, non­ver­bale Kom­mu­ni­ka­tion und Lügen­er­ken­nung gele­sen. Natür­lich waren nicht alle hilf­reich oder pra­xis­taug­lich. Aber es gibt es eine Reihe an Büchern, die ich Dir unbe­dingt emp­feh­len möchte. In mei­nem Bei­trag Körper­sprache Buch meine Emp­feh­lun­gen fin­dest Du eine Liste, mei­ner abso­lu­ten Favoriten.

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